|
Die erste urkundliche Erwähnung als Spole stammt aus dem Jahr 1374. Der Ort ist in seinem Ursprung als „Sackgassendorf“ ohne durchführende Straße angelehnt, was heute noch im Ortskern erkennbar ist. Am 14. Januar 1827, so die Chronik, ist die Spohlaer Windmühle abgebrannt. Mit Ober- und Untermühle gab es damals drei Mühlen. Spohla muss ein stattliches Dorf mit ertragreicher Landwirtschaft gewesen sein, in dem es genügend Getreide zu mahlen gab.
In schrecklicher Erinnerung sind in Spohla die Tage vom 1. März bis zum 19. April 1945. Aus dem Nazi-Konzentrationslager Groß Rosen bei Niesky kamen ungefähr 500 ausgemergelte und scharf bewachte Häftlinge. Sie wurden in zwei Scheunen eingepfercht, an einer (Grundstück Nr.18) erinnert eine Schrifttafel an diese grausigen Ereignisse. Ernährung und medizinische Betreuung der Häftlinge waren mangelhaft, viele starben, oft mussten Tote aus dem Dorf gefahren werden. Später hat man ihre Gräber im Wald bei Spohla gefunden. 99 Skelette wurden geborgen und im Hoyerswerdaer Ehrenhain beigesetzt.
Bedrückend waren die letzten drei Jahrzehnte der DDR für die Spohlaer. Geologische Erkundungsbohrungen hatten im Gebiet zwischen Spohla und Zeißholz Braunkohleflöze nachgewiesen, die der DDR- Energiewirtschaft dienstbar gemacht werden sollten. Deshalb war das ganze Gebiet unter Bergbauschutz gestellt. Für Spohla bedeutete das, dass in den Jahrzehnten nach der Jahrtausendwende die Grubenbagger das gesamte Dorf abtragen sollten. Neubauten waren daher sinnlos geworden, das früher blühende Dorf schien zum Sterben verurteilt. Seit 1990, als das bundesdeutsches Bergbaurecht bei uns gültig und der Bergbauschutzstatus aufgehoben wurde, zeigte sich hoffnungsvoller Schwung im Dorf. Als eine der ersten Gemeinden ist Spohla an Erdgasversorgung und Abwassernetz angeschlossen und seit 1993 ist Spohla Förderdorf des Amtes für ländliche Neuordnung. (Quelle: u.a. www.sachsenlive.de)
|
|